Erkrankungen, Diagnostik und Therapie der Prostata

PROSTATA ERKRANKUNGEN

Sie ist gerade mal so groß wie eine Kastanie und doch kann sie Ihnen im Falle einer Erkrankung zum großen Ärgernis werden: die Prostata. Da die Harnröhre direkt durch ihre Mitte verläuft, können sich Veränderungen der Prostata unmittelbar auf den nötigen Harndurchfluss auswirken. Neben den sogenannten gutartigen Erkrankungen können sich jedoch auch Krebszellen verstecken, die es zu entdecken und zu therapieren gilt.

Prostatakrebs erkennen und behandeln

Krebszellen in der Prostata bleiben leider oft lange Zeit symptomlos und können sich unbemerkt ausbreiten. Da die sogenannte bösartige Prostataerkrankung die mit Abstand häufigste Krebserkrankungen bei Männern ist, sind Vorsorgeuntersuchungen essentiell und unbedingt empfehlenswert. Treffen wir auf typischerweise mit dem Krebs einhergehende Blutwerte, schauen wir mittels Biopsie und Mikroskop ganz genau hin. Denn der Erfolg der Therapie ist unmittelbar daran geknüpft, den Herd möglichst frühzeitig zu erkennen und mit den jeweils passenden Methoden so rasch als möglich zu bekämpfen. 

Gutartige Erkrankungen der Prostata

Auch wenn der Begriff „gutartig“ zu Recht schon mal aufatmen lässt: Auch gutartige Prostataerkrankungen können hartnäckige Beschwerden bereiten und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Am häufigsten verbreitet ist eine zunehmende Vergrößerung der Prostata, die sich meist in nächtlichem Harndrang, Potenz- oder Ejakulationsstörungen äußert. Doch diese oder ähnliche Symptome müssen Sie nicht ertragen – lassen Sie uns etwas dagegen unternehmen.

Daneben fallen beispielsweise Entzündungen in die Gruppe der gutartigen Prostataerkrankungen. Hier sollte gleichermaßen sauber diagnostiziert und entsprechend therapiert werden.

Das Rezum™-Verfahren

Sie leiden an Schlafmangel, weil Sie nachts regelmäßig von Ihrer Blase und deren Harndrang geweckt werden oder wünschen sich Ihre Potenz- und Ejakulationsfähigkeit zu erhalten? Derlei Beschwerden sind oftmals Symptome gutartiger Prostatavergößerung. Denn die Harnröhre verläuft einmal quer durch die Prostata – ist diese vergrößert, engt sie von außen die Harnröhre zunehmend ein und versperrt dadurch dem natürlichen Ablauf den Weg. Ziel ist also, die Prostata zu verkleinern und der Harnröhre den nötigen Platz zu verschaffen. Und exakt hierfür gibt es eine ebenso elegante wie effektive Methode: das RezumTM-Verfahren.

Bei der Rezum-Methode wird das Prostatagewebe ganz ohne Skalpell auf sanfte und doch effektvolle Art verkleinert. Ausgehend von der Harnröhre wird die Prostata punktuell mit heißem Wasserdampf behandelt. Pro Applikationsstelle braucht es jeweils nur wenige Sekunden, um überschüssige Prostatazellen abzutöten. Die abgestorbenen Zellen werden anschließend über den Körper auf natürlichem Weg abgebaut und ihrem Harn wieder ein geregelter Durchfluss gewährt.

Mehr zum minimalinvasiven Rezum™-Verfahren

Weitere Verfahren

Ein weiteres sogenanntes endoskopisches Verfahren ist die TUR Prostata. Auch hier wird die Harnröhre genutzt, um das Prostatagewebe zu erreichen. Mittels einer Drahtschlinge wird dann das vergrößerte Prostatagewebe vorsichtig herausgeschält. Minimaler Stromdurchfluss in der Schlinge sorgt außerdem dafür, dass das Gewebe dabei weitgehend verödet wird und nicht nachblutet. In den anschließenden zwei Tagen gewährleistet ein Dauerkatheter, dass sich das Gewebe vom Eingriff erholt. Daher ist bei dieser Methode eine etwas längere postoperative Überwachung nötig, der stationäre Aufenthalt liegt in der Regel bei drei Nächten.

Die Vergrößerung Ihrer Prostata ist für die gängigen Methoden bereits zu weit fortgeschritten oder Sie nehmen blutverdünnende Medikamente ein? Dann könnte die sogenannte HoLEP-Behandlung bei Ihnen die Therapie der Wahl sein. Auch hier wird ähnlich der TUR Prostata aktiv Gewebe herausgeschält und die Prostata somit deutlich verkleinert, nur dass hier moderne Lasertechnik zur Anwendung kommt. Nach dieser Behandlung kann sich das Gewebe dank eines Dauerkatheters über etwa zwei Tage erholen. Der stationäre Aufenthalt liegt daher bei ca. drei Tagen.